Triest und Udine

2017-05-21

Nach meinem ersten mehrtägigen Ausflug nach Ljubljana im März, ging es am ersten Mai-Wochenende nach Italien. Ich bin mit dem Zug nach Udine gefahren, habe dort ein paar Stunden verbracht, und bin anschließend nach Triest am Mittelmeer weitergefahren. Dort habe ich zwei Nächte übernachtet und bin am Montagvormittag (Fahrt nach Udine am Samstagmorgen) zurück nach Kapfenberg gefahren.

Bezüglich der Zugfahrt nach Udine kann ich wieder mal die gute Angebundenheit der Kleinstadt Kapfenberg hervorheben: Vier Minuten zu Fuß gehen, 10 Minuten S-Bahn nach Bruck fahren und von dort fährt der Eurojet in gut vier Stunden nach Udine durch. Einfacher geht's kaum. Endstation des Zuges ist übrigens Venedig, was noch mal 2 Stunden weiter ist als Triest.

Zweieinhalb der vier Stunden Fahrzeit nach Italien fährt man durch Österreich. Durch schöne Täler geht es in Richtung Klagenfurt...

Tal in Kärnten

und von dort aus weiter am Wörtersee entlang nach Villach. Dort standen wir leider ein Weilchen herum. Grund: "An dem Gebrechen am Triebfahrzeug wird gearbeitet". Jaja, das Gebrechen. Wir hatten schon an den vorherigen Stationen etwas Verspätung angesammelt, weil der Lokführer irgendwas an der Lok zu reparieren versucht hat. In Villach sind wir dann gleich dreimal angefahren, um jeweils nach zwei Metern sehr abrupt wieder abzubremsen. Das macht einem nicht gerade Hoffnung ;-). Aber irgendwann ging's dann doch weiter!

Der Wörthersee:

Wörthersee aus dem Zug

Zugestiegen ist in Villach auch eine Streife aus österreichischen und italienischen Polizisten. Die sind zusammen durch den fahrenden Zug gegangen und haben sich Pässe zeigen lassen, wenn sie es für nötig hielten. Warum ich diese angenehme Form der Grenzkontrolle hervorheben möchte, werdet ihr noch lesen.

Mit der Grenze hat sich auch die Landschaft relativ schnell verändert. Man fährt vorbei an sehr hohen Bergen und durch viele lange Tunnel. Ansonsten ist es typisch italienisch-ländlich: viele Häuser mit flachen, roten Ziegeldächern, dazwischen viel Landwirtschaft und die ein oder andere Bauruine.

Norditalien aus dem Zug Norditalien aus dem Zug

Insgesamt ist die Landschaft schon ein Stück weit fremd. Aus der Ferne haben die Wälder fast schon etwas regenwaldartiges. Sie bestehen aus üppig wachsenden Laubbäumen, nicht aus Nadelbäumen wie in Österreich.

Norditalien aus dem Zug

Gegen 13:00 sind wir in Udine angekommen. Die 100.000-Einwohner Stadt ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und die größte Stadt in der Region. Vom Bahnsteig ging es durch einen Tunnel nach draußen und ich muss wirklich sagen, dass das für mich ein Stück weit ein Tunnel in eine andere Welt war. Wenn man ihn verlässt, rauchen alle, sind modisch gekleidet, die Infrastruktur ist marode und unzählige Roller fahren durch den wilden, lauten Verkehr. Benvenuti in Italia!

Vorm Bahnhof in Udine

Ich habe drei Euro in ein Gepäckschließfach investiert und habe mich sogleich in die Innenstadt von Udine aufgemacht.

Altstadt Udine Altstadt Udine

Die Chiesa Di San Francesco:

Chiesa Di San Francesco

Und die Kathedrale von Udine Duomo di Santa Maria Annunziata:

Duomo di Santa Maria Annunziata

Die Loggia del Lionello ist das Rathaus der Stadt. Erbaut in venezianischem Stil im 15. Jahrhundert.

Dass man in Italien ist, ist im Straßenbild deutlich zu erkennen. Wobei es hier in Norditalien schon ein bisschen anders, als in Süditalien, ist. Man merkt zum Beispiel, dass es nicht ganz so heiß wird und die Häuser in besserem Zustand sind.

Der Uhrenturm von Udine vorm auf einem Hügel liegenden Schloss:

Und der Blick vom Schlossberg über die Stadt:

Das Schloss (Castello di Udine):

Auf den bisherigen Fotos werdet ihr es vielleicht schon bemerkt haben: ich war eindeutig zur Siesta in Udine. Obwohl natürlich Leute unterwegs waren, war es insgesamt doch sehr ruhig.

Ein schickes neues Theater haben sie:

Eine der klassischen kleinen italienischen Kirchen, von denen es in Udine mehrere gibt:

Durch die Altstadt fließen mehrere kanalisierte Bäche:

Die Porta Manin:

Der Piazza Matteotti:

Hat doch fast schon etwas von Venedig:

Das muss in Italien natülich sein: Eis!

Um 16:00 ging es wieder zum Bahnhof. Die Weiterfahrt nach Triest stand an. Die hat im leeren Regionalzug mit dem Zuhause ausgedrucktem Online-Ticket wunderbar funktioniert.


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