Die Reise:

 

 


Tag 10 - Los Angeles, Hollywood und Laughlin

6:00 - Wecken, wie üblich per Telefon.

6:30 - Frühstück. Man darf sich nur einmal am Buffet anstellen. Was man dort bekommt, ist aber gut.

7:30 - Wir sollen unsere Koffer zum Bus bringen. Da ganze vier Busse weg wollen (auch andere deutsche Meetingpoint Gruppen) sind die zwei kleinen Aufzüge des Hotels ewig verstopft. Unsere Reiseleiterin hatte uns darauf aber schon am Vortag vorbereitet: Sie wird nicht abfahren, bevor alle im Bus sind :-).

8:00 - Abfahrt bzw. Beginn der Stadtrundfahrt durch Los Angeles. Wir fahren zunächst durchs Banken- und Versicherungsviertel sowie zum Rathaus. Das Zentrum von Los Angeles ist sauber und besteht aus Beton, Skulpturen, Brunnen und Palmen. Was es nicht gibt, sind Menschen. Natürlich laufen auch welche rum (alleine wir sind ja 55 :-)), aber es kommt einem schon sehr leer vor. Das liegt natürlich nicht zuletzt an den hohen Temperaturen.


8:35 - Unsere erste "richtige Sehenswürdigkeit" auf der Stadtrundfahrt ist die Walt Disney Concert Hall, ein tolles Gebäude von Star-Architekt Frank Gehry:


Anschließend geht es weiter durch die Stadt. Unsere Reiseleiterin zeigt uns klassische alte und neue Gebäude im Kolonial- und Art-déco-Stil. Wir fahren den Wilshire Boulevard entlang, bis zum Rodeo Drive mit seinen Luxus-Läden.

8:50 - Wir kommen in Beverly Hills an, bzw. fahren am berühmnten Schild vorbei nach Hollywood. In die Wohnsiedlungen selbst dürfen keine Busse fahren. Ich glaube, das ist auch ganz gut so.

9:00 - In Hollywood halten wir am Dolby Theatre (ehemals Kodak Theatre), wo jährlich die Oscars verliehen werden. Wir haben rund 1,5 Stunden Zeit die Gegend zu erkunden. Um das Dolby Theatre ist ein Einkaufszentrum gebaut, direkt daneben liegt das Chinese Theatre mit den Fuß- und Handabdrücken der Stars auf dem Vorplatz. Der Bürgersteig auf der Straße davor (Hollywood Boulevard) ist der Walk of Fame. Kurz um: Alles Hollywood-Relevante liegt direkt an einem Platz, inbegriffen einer guten Aussicht auf die Hollywood-Buchstaben.



Begeistern kann mich Hollywood nicht. Der Walk of Fame oder die Anlage um das Dolby Theatre sind vor Ort eher langweilig. Klar, man kann nach dem Besuch sagen "Ich bin den Walk of Fame entlang gegangen" oder "Ich stand vorm Chinese Theatre", aber an sich sind diese Dinge nichts Interessantes. Über der ganzen Gegend hängt eine lustlose touristisch-kommerzielle Wolke, von "Hollywood-Glamour" (soweit es so etwas überhaupt gibt) ist nichts zu spüren. Naja, "Man war eben mal da".

11:00 - Wir verlassen Los Angeles und es geht über die Interstate 10 in Richtung Osten nach Nevada.

13:45 - Nach einer Fahrt durch einen ganz fremden Landschaftstyp, dem San Bernandino Gebirge und der Mojave Wüste, machen wir Pause an einem Outlet-Center (N 34° 51.032 W 117° 04.924), mitten im Nichts. Es ist ziemlich heiß (37°C), auch wenn während unserem Aufenthalt ein paar der hier seltene Regentropfen vom Himmel fallen. An den Decken vor den Läden des Outlet-Centers hängen Wasserzerstäuber, wie bei uns über dem Gemüse im Supermarkt. Ich esse bei Panda Express gut und für die riesige Portion (weniger gab es nicht) auch günstig chinesisch zu Mittag. Danach suche ich noch ein paar Geocaches und mache Fotos von der Wüste. Der Großteil der Gruppe treibt sich derweil in den Läden von Nike, Hilfiger und Co. herum.

15:15 - Abfahrt. Im Bus wird sich über die gerade gemachten Schnäppchen ausgetauscht. Ich habe da kein großes Interesse und folglich auch keine Ahnung, es sollen aber ein paar echt gute Angebote dabei gewesen sein.

16:00 - Wir fahren weiter durch die Wüste. Der Handy-Empfang ist hier übrigens besser als in vielen ländlichen Gebieten in Deutschland. Keine Ahnung, wie die das hin bekommen. Während der Fahrt fragt uns unsere Reiseleiterin, wer morgen Flugzeug oder Hubschrauber über den Grand Canyon fliegen will und notiert sich, wie viel wir wiegen. Daraus wird später die Verteilung im Hubschrauber errechnet.

17:00 - Wir machen noch mal Pause. Blöderweise hat der Fahrer die Ausfahrt verpasst und die nächste ist wahrscheinlich 100km weiter. Aber kein Problem: Wir fahren einfach auf den Standstreifen, setzten zurück und machen die Auffahrt zur Abfahrt. Hier in der Wüste geht das.
Die Tankstelle, an der wir kurz halten und um die wirklich nichts als Wüste und die Straße ist, sowie ihre Kassiererinnen sind ein Ding für sich. Letztere sind aber sehr freundlich. Dass es hier auch unglaublich heiß ist, muss ich nicht erwähnen. Da schmeckt das Eis (auch wenn es $3 gekostet hat) gleich doppelt so lecker.

19:45 - Gesperrte Straßen, ein defekter Bus: Wir zockeln übers Land. Das ist zwar einerseits ärgerlich, andererseits aber auch sehr interessant: Das System des Lebens ist hier einfach so viel anders als bei uns. Wie man hier nur leben kann, fragen wir uns immer wieder beim Vorbeifahren an den Häusern, Schrottplätzen und Mini-Malls.

20:10 - Ankunft im Hotel in Laughlin. Böse Zungen würden Laughlin als Las Vegas für Arme bezeichnen. Am Ufer des Colorados, das zu Nevada gehört (=Glücksspiel legal), stehen hier direkt an der Grenze zu Arizona rund ein halbes Dutzend Casinos. Wirklich was los ist im Ort aber nicht.

20:30 - Die Reiseleiterin hat uns das Buffet für rund $20 im Aquarius Casino empfohlen, ich gehe aber lieber zu Subway ein paar Gehminuten vom Hotel entfernt. Die Verkäuferin und auch die anderen Amerikaner, die uns später bei der Bedienung des Geldautomaten helfen, sind sehr nett.
Anschließend gehen wir am Colorado entlang. Eine Promenade, die sich ja eigentlich anbieten würde, gibt es nicht. Man läuft auf den nur teils verbundenen Grundstücken der Casinos entlang, mal zwischen Mülltonnen und Zäunen aber auch direkt an Zimmertüren entlang. Schön ist es hier defintiv nicht.

Wir durchqueren noch ein Casino (mehr geht hier nicht, ich bin ja noch unter 21) und bekommen ein armseliges Bild geboten: Ein paar alte, rauchende Damen sitzen an einem Bruchteil der Spielautomaten, verteilt über den riesigen Raum. Sonst ist so gut wie keiner da. In "unserem" Casino, dem Tropicana, ist es wenigstens etwas belebter, wobei die Betonung auf etwas, nicht auf belebter liegt.

Beliebtes Gesprächsthema in unserer Gruppe sind die aus unserer Sicht absurden Gesetze hier. Dass ich mit meinen 18 Jahren noch nicht im Casino spielen darf, kann man ja irgendwie noch nachvollziehen, aber dass ein Zwanzigjähriger keinen Alkohol trinken darf und ein erwachsender Mitreisender sein Bier auf der Straße, als sich ein Polizeiwagen nähert schnell in den Schal seiner Freundin einwickeln muss, ist doch albern. Dazu dann der Kontrast, dass Autofahren und Waffen ab 16 erlaubt sind. Andere Länder, andere Sitten :-).

22:00 - Der ein oder andere aus unserer Gruppe geht noch mal ins Casino, $10 verlieren, für mich geht es aber aufs Zimmer. Es ist groß und hat alles, was man braucht (außer kostenlosem WLan).





Zimmer: Die Möblierung ist nicht die neuste, dafür sind die Zimmer aber groß und haben ein bequemes Bett. Die Ausstattung ist Standard. Zudem ist es sehr ruhig, wir haben alle gut geschlafen.
Internet: Kostenpflichtiger Wlan und kostenpflichtige PCs.
Lage: Der Ort Laughlin (oder besser gesagt die Ansammlung einiger Casinos unter diesem Namen in der Wüste) ist nicht groß. Daher kann man vom Hotel aus alles, was es hier gibt, zu Fuß erreichen. Die Frage ist, ob man das will. Schön ist es in Laughlin nämlich nicht. Abendessen kann man in den (Buffet-)Restaurants der Casinos, es gibt auch einige Fastfood-Läden.
Frühstück: Das Frühstück ist sehr gut, da umfangreich. Es gibt ein großes Buffet (fast wie später in Las Vegas), das neben den klassischen Frühstückssachen zB. diverses Gebäck/Kuchen, Obst, Hüttenkäse, Baked Beans, Gemüse und Kakao bereit hält.
Webseite:
Sonstiges: Netter Pool zum Entspannen. Richtig Schwimmen geht bei einer Wassertiefe von 60cm aber nicht.




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