Die Reise:

 

 


Tag 13 - Bryce Canyon, Zion National Park und Las Vegas

5:18 - Das Telefon klingelt. Aus Versehen, wie uns die Reiseleitung später mitteilt. Was lernen wir daraus? Abends den Telefonstecker ziehen und sich selbst einen Wecker stellen. Darauf hätte ich mal früher kommen sollen...

6:40 - Ich gehe zum Frühstück, das in einem anderen Hotelgebäude stattfindet. Zu Fuß sind es bestimmt fünf Minuten bis dahin, der ein oder andere würde auch aufgrund des regnerischen Wetters wohl glatt das Auto nehmen, hätte er eines hier. Die Koffer werden währenddessen auf ziemlich coolem Weg von der oberen Etage zum Bus gebracht: Ein Gabelstapler dockt mit einem Korbwagen am Gebäude an und das Personal lädt die Koffer in diesen ein.

8:05 - Abfahrt. Zehn Minuten später sind wir am Sunset Viewpoint (N 37° 37.467 W 112° 10.007). Leider ist das Wetter wieder nicht so gut. Vorteile: Die Felsen haben durch den Regen eine tolle, intensive orange Färbung. Es ist noch viel beeindruckender als gestern.

8:45 - Es geht weiter. Nachdem wir noch mal einen kurzen Stopp bei den "Salt and Pepper"-Felsen gemacht haben, erzählt die Reiseleitung über Einkommen, Mindestlohn, Steuer, Autos und Bildung in den USA. Interessant!


10:15 - Wir halten das gefühlte 20. Mal an einem Indianer-Souveniershop. Die Statue vorm Eingang, der Coupon: Alles ist noch genauso wie Axel und Katja Teichman es 2009 geschildert haben. Viele kaufen einfach aus Prinzip nichts, andere aber natürlich doch.


11:10 - Ankunft am Zion Nationalpark. Hier fahren wir eine kurvige Straße mit Tunnels entlang und haben einen Blick auf hohe Felsen zwischen den Wolken. Diese sehr rötlichen, oft steilen, Felsblöcke zeichnen den Park aus. Wenn man gerade vom Bryce Canyon und davor dem Grand Canyon kommt, ist das (leider) nicht sehr spektakulär. Man hätte die Parks in anderer Reihenfolge besuchen müssen.

Nach etwas Fahrt machen wir einen Foto-Stopp (N 37° 12.729 W 112° 57.398), wenig später auch eine längere Pause (N 37° 15.076 W 112° 57.444). Warum, wissen wir nicht so genau. Wir haben schon so viele Souvenirläden gesehen, der Busfahrer hat auch eben erst Pause gemacht und bis zur Mittagspause ist es auch nicht mehr weit. Natürlich hat der Zion Nationalpark mehr als eine Durchfahrt verdient, aber hier, wo wir halten, kann man wirklich nicht mehr machen als Essen und Souvenirs kaufen sowie ein bisschen auf dem Gelände rumlaufen und die umliegenden Felsen fotografieren.

14:00 - Nachdem wir unsere Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt haben, kommen wir - mal was ganz Neues - an einer Oulet-Mall zum Mittagessen an. Einen Besuch beim "Original Mongolian BBQ" kann ich definitiv empfehlen. Dort nimmt man sich zunächst eine Schale und füllt diese nach Belieben am Buffet mit Nudeln, rohem Fleisch und Gemüse. Anschließend wird die individuelle Mahlzeit unter großer Show-Einlage auf einer heißen 1,5m-Metallplatte zubereitet. Die Köche wirbeln mit den Schalen herum und wenden das Gemüse beim Laufen um die Platte. Allein dafür lohnt sich, hier zu essen. Bei der Wahl der Soßen lässt man sich am besten helfen. Ich hatte mir viel zu wenig genommen.
Die Schalen kosten je nach Größe $9 bis $13. Da das Gemüse stark zusammenschrumpft, sollte man sie zuvor aufgehäuft füllen. Sonst hat man hinterher eine halb leere Schale. Mit im Preis enthalten ist auch eine kleine Suppe, Wasser, ein Schälchen Reis sowie (zumindest in unserem Fall) ein Haufen Glückskekse, hochwertige Essstäbchen zum Mitnehmen und eine Stressanalyse durch Handlesen von der Kellnerin. Das war lustig. Da das individuelle Zubereiten etwas Zeit beansprucht, sollte man wissen, dass man danach vermutlich keine Zeit mehr zum Shoppen hat. Für mich war das aber kein Problem. Um 15:15 sind wir weiter gefahren.

16:15 - Wir fahren mitten durch die Wüste, als plötzlich die Skyline von Las Vegas auftaucht. Die Stadt liegt wirklich mitten in der Wüste.

16:30 - Ankunft am Stratosphere Hotel. Das Erste, was wir sehen: Eine Person "fällt", eingeklinkt in zwei vertikal gespannten Seilen, den 300m hohen Turm runter und schreit dabei. Diese Stadt ist doch krank! Wenig später geht es auf die Zimmer. Die Koffer werden vom Hotel Personal in den Flur der jeweiligen Etagen gebracht. Mein Zimmer hat einen guten Blick auf den Strip (Las Vegas Boulevard), an dem die ganzen Casinos liegen.

Gut 20 Meter vor meinem Fenster rauschen immer wieder Springer vom Turm vorbei ("Ahhhhhhhhhhhh...."). Da mein Video davon nichts geworden ist, habe ich ein paar Videos auf Youtube rausgesucht:

- Die Attraktion von außen
- Point-Of-View eines Springers, der auf dem Sprungbrett noch übers Wetter redet
- Point-Of-View einer Springerin, die noch ein bisschen Überwindungskraft sammeln musste.





Zimmer: Die Zimmer sind gut. Da das Hotel knapp 2500 Zimmer davon hat, sind die normalen Zimmer natürlich nichts Besonderes, aber sie sind groß und halbwegs modern eingerichtet. Die Ausstattung ist mit TV, Fön, Bügelbrett und Telefon Standard. Von vielen Zimmern (eben von allen auf der einen Seite des Gebäudes) dürfte man eine schöne Sicht auf Las Vegas haben, je höher man wohnt, desto besser.
Internet: Kostenpflichtiger Wlan ($12 für 24h) und kostenpflichtige PCs.
Lage: Das Hotel liegt am nördlichen Ende des Las Vegas Boulevard und damit schon etwas abseits. Das ist aber überhaupt kein Problem: Direkt vorm Hotel halten die DEUCE Busse, die rund um die Uhr in hoher Frequenz den Strip auf und ab fahren. Mehr dazu unten (bei 18:20).
Frühstück: Das Frühstück im Stratosphere ist definitiv das Beste auf der Reise. Es ist eigentlich schon gar kein Frühstück mehr, sondern ein riesiges Buffet, das unter anderem Rippchen, Fisch, frisch zubereitetes Wunsch-Omelett, Nachos und Eis bereithält, um mal das Ungewöhnlichste zu nennen. Normale Frühstückssachen gibt es (in riesiger Auswahl) natürlich auch. Getränke werden kostenlos am Tisch serviert.
Webseite: www.stratospherehotel.com, Wikipedia-Eintrag zum Stratosphere
Sonstiges: In so einem riesigen Hotel kann schon mal was schlief laufen. Mitreisende hatten zum Beispiel ein Zimmer bekommen, was noch belegt war, bei Anderen hat der Strom im Bad nicht funktioniert. Die Rezeption hat sich dann aber gekümmert und ein neues Zimmer vergeben.



18:20 - Nach etwas Verschnaufpause nehme ich nicht am fakultativen Ausflug "Las Vegas Lichterfahrt" teil, sondern gehe zur Bushaltestelle direkt vor dem Hotel. Die DEUCE Doppeldeckerbusse fahren 24h am Tag den Strip rauf und runter. Eine Fahrt kostet $6, wobei wohl fast jeder zum 24h-Ticket greifen wird, welches nur zwei Dollar mehr kostet. Der Bus hält gefühlt alle 50m, weshalb die Fahrt vom einen zum anderen Ende oder auch nur bis zur Hälfte schon ein Weilchen dauern kann. Trotzdem ist es ein super Transportmittel, sodass man in Vegas alles einfach und günstig erreichen kann. Es gibt auch noch eine Monorail (Einschienenbahn auf Hochtrasse), meiner Meinung nach sind die Busse aber deutlich praktischer, da sie überall und direkt vor den Casinos halten. Auch decken sie im Gegensatz zur Monorail den ganzen Strip ab.

Der Ticketkauf am Automaten mit Kreditkarte hat bei mir und zwei anderen Mitreisenden aus unersichtlichen Gründen nicht geklappt, beim Busfahrer bar zahlen ging aber wunderbar, dort muss man es nur passend haben. Der Busfahrer, den ich auf meiner Fahrt erwischt habe, war einfach genial. Er hat alle Ansagen live selbst gemacht, dazwischen übers Mikro Witze gerissen und, wenn man sich einer Haltestelle genähert hat, über die Außenlautsprecher "Please step back, here comes the bus! Please step back, here comes the bus!" gesungen. Es war eine super Stimmung im Bus. Nicht zuletzt durch das Standard-Satzende des Fahrers: "... You are the best!".

Hört mal rein (leider wegen der Lautstärke etwas übersteuert):



19:30 - Ich komme am "Welcome to Fabulous Las Vegas"-Schild an. Das Schild ist ungefähr 900m von der südlichen DEUCE Enthaltestelle (genauer gesagt der Starthaltestelle, also erst nach dem U-Turn) entfernt. Am besten fragt ihr einfach den Fahrer, an welcher Station ihr aussteigen müsst, um zum Schild zu kommen. Am Ende des Strips ist der Bus sowieso recht leer, dann ist das kein Problem. Die Strecke zum Schild ist ziemlich einsam. Die meisten Leute scheinen mit dem Auto dort hin zufahren oder werden in Gruppen mit Reisebussen vorgefahren. Ich habe mich aber nicht unsicher gefühlt, es fahren ja zwei Meter neben jede Menge Autos vorbei. Das Schild selbst ist natürlich nur ein Schild. Man kann es angucken, ein Foto davon machen, ein Foto von sich davor machen lassen, das war's. Ich fand es aber einen netten Start in den Abend.

20:00 - Vom Schild geht es zurück zur Bushaltestelle. Ich steige aber nicht ein, sondern esse bei McDonald's daneben was zu Abend. Hier, gegenüber vom Mandalay Bay Casino, gibt es auch noch andere Fastfood-Läden.

20:20 - Ich gehe rüber zum Mandalay Bay, dem ersten großen Casino am südlichen Ende des Strips. Um das Casino ist verhältnismäßig viel Grün. Es gibt zudem ein paar Wasserbecken und -fälle. Die riechen spürbar nach Chlor, werden also mit dem Leitungswasser befüllt.

20:30 - Es geht weiter zum Luxor. Von außen sieht die Pyramide eigentlich gar nicht so groß aus, von innen ist sie dafür umso riesiger. Hier gibt es einige Ausstellungen (zB. zur Titanic oder dem Tutanchamun), die kosten aber Eintritt.

20:40 - Nächste Station ist das Excalibur, das Märchenschloss. Es sieht von außen nett aus, mehr scheint es hier aber nicht zu geben.

20:50 - Das New York-New York daneben ist von außen ebenfalls beeindruckend. Hier stehen Empire State Building, Freiheitsstaue, Chrysler Building und Co. Natürlich weit von der Größe der Orginale entfernt, aber trotzdem riesig. Im Inneren sind neben dem Casino-Bereich fiktive New Yorker Straßenzüge aufgebaut. Es gibt Restaurants und Cafés mit abwechslungsreichem Angebot. Im ersten Stock gibt es ein "Kinder-Casino" mit Angry Birds Spielautomaten, Airhockey etc.. Hier befindet sich auch der Zugang zur Achterbahn, die sich draußen durch die Stadtkulisse schlängelt. Den Spaß habe ich mir gegönnt. Kosten: $14 für die Fahrt zzgl. 50 Cent fürs Rucksack-Schließfach. Wenn man mit Kreditkarte zahlen will, muss man hier übrigens noch eine "Second Form of Identification" dabei haben, also zB. Perso oder Reisepass. Die Achterbahn ist wie die meisten Achterbahnen: Kurz und gut. Das beides aber in Extrema. Es gibt zwei Loopings, ein paar Schleifen und man wird ordentlich in den Sitz gepresst. Spitzengeschwindigkeit sind mehr als 100km/h. Die etwas längere Wartezeit für die erste Reihe (ich habe insgesamt gut 30min gewartet) lohnt sich auf jeden Fall.

22:00 - Ich gehe vorbei am Monte Carlo, hier gibt es nicht wirklich etwas zu sehen. Es ist auf diesem Teil des Strips auch schon deutlich voller. Dabei kann man so ziemlich jeden Typ von Las Vegas Besucher entdecken: Frauen in schicken Kleidern mit teils abenteurlichen Absätzen, Männer in Anzügen, die typischen 3-5 Personen Junggesellenabschieds Gruppe á la The Hangover, aber genauso Touris mit Shorts, Kamera und Rucksack, wie ich einer bin. Sogar Mütter mit Kinderwagen sind mir über den Weg gelaufen. Wobei ich einen Las Vegas Trip mit Kleinkind eher nicht als gute Erziehung einstufen würde.

22:15 - Ich schaue kurz ins "Miracle Miles Shops"-Einkaufszentrum rein. Nichts Spannendes. Was mir auffällt: Las Vegas Souvenirs sind deutlich billiger als Souvenirs von anderen Städten in diesen. Nicht nur in diesem Einkaufszentrum, genauso in den Läden in unserem Hotel, dem Stratosphere.

Anschließend gehe ich den Abschnitt zwischen Aria und NYNY-Casino noch mal auf der anderen Straßenseite zurück. Hier ist unter anderem das Harley Davidson Café, sowie ein Coca Cola und ein M+M Shop, wie in New York. Wenn man sich nicht mit Merchandise dieser Marken eindecken will, ist dieser Anschnitt meiner Meinung nach nicht wirklich lohnenswert.

22:50 - Ab geht's ins Paris Las Vegas. Wenn man einmal durchs Casino läuft, kommt man hinten in nachgebaute Pariser Gassen mit Häusern, gepflasterten Straßen und Laternen. Natürlich sieht man, dass es nicht echt ist, unglaublich ist es aber trotzdem. Man ist in einem Gebäude und läuft trotzdem über kleine Altstadt-Straßen. Das ist so krank, das sollte man gesehen haben. Ein gutes Beispiel für ganz Las Vegas. Für $10 kann man übrigens auch auf den 160m hohen Eiffelturm (Maßstab 1:2) vor der Tür hochfahren. Wenn man die Zeit hat, bestimmt ganz nett.


Am besten kommt das Ganze wohl in Video-Form rüber:




23:05 - Ich gehe den Strip ein Stück zurück, um zum Bellagio auf der anderen Straßenseite zu kommen. Den Strip so zu überqueren ist unmöglich (acht Fahrspuren), Ampeln sind rar.

23:15 - Die Wasserspiele ("Fountains of Bellagio") beginnen. Um xx:15 sind sie aber verhältnismäßig bescheiden. Deshalb warte ich noch bis 23:30 und schaue mir die Show auch noch an. Es ist klasse! Die Uhrzeiten für die Shows findet ihr auf der Webseite des Bellagio, abends kann man aber auch einfach hingehen. Dann gibt's alle 15min was zu sehen. Ich weiß nicht, ob es auf den Fotos so rüber kommt, deshalb sei es nochmal explizit erwähnt: Die Wasserspiele sind riesig. Das Becken hat eine Breite von mehr als 250m und die höchsten Wasserfontänen sind mehr als 140m hoch. Um das mit der Kamera zu zeigen, fehlt mir leider die Entfernung oder Weitwinkellinse.


Auch hier ist ein Video wohl die beste Wahl, um die Show (gekürzt) zu zeigen:




23:45 - Ich suche eine Bushaltestelle, um zurück zum Hotel zu kommen. Das ist aufgrund der vielen Leute, Autos und Baustellen gar nicht so einfach. Natürlich fährt mir der Bus als Erstes vor der Nase weg. Aber nicht so schlimm, es gibt ja schließlich auch um diese Zeit einen 15min-Takt.

00:30 - Ankunft im Hotel. Ich ziehe vorm Schlafengehen noch schnell den Telefonstecker. Hinterher würde ich morgen geweckt werden. Und da hab ich schließlich frei!

Was den Abend angeht, lässt sich noch festhalten, dass ich die Entscheidung, den fakultativen Ausflug "Las Vegas Lichterfahrt" nicht mitzumachen, nicht bereue. Dort wäre man mit dem Bus zu einigen Casinos gefahren, dort kurz reingegangen und müsste dann weiter. Das Ergebnis ist, dass ich mir einiges vielleicht gerne länger angesehen hätte, anders überhaupt nicht gesehen habe, und so sowieso am zweiten Abend noch mal wieder kommen muss. Da kann ich auch direkt auf eigene Faust den ganzen Strip entlang gehen, was an den zwei Abenden wunderbar klappt, und habe dabei auch noch Zeit und Geld gespart. Das einzige Nennenswerte, was mir entgangen ist, ist die "Fremont Street Experience" und das Golden Nugget Casino. Damit kann ich leben.




<-- Vorheriger Tag: Bryce Canyon National Park                                   Nächster Tag: Las Vegas Tag II-->