Die Reise: |
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Tag 17 - San Francisco Tag II
6:00 - Wecken, wie üblich. Ein letztes Mal übrigens.
7:00 - Frühstück. Es ist besser als gestern aber trotzdem etwas dünn. Vermutlich finden wir nach den großen Buffets in Laughlin und Las Vegas aber auch alles schlechter, als wir es vorher gefunden hätten :-).
7:30 - Abfahrt zur Stadtrundfahrt, die in San Francisco im Preis mit inbegriffen ist. Es dauert ziemlich lange, bis alle im Bus sind. Grund sind die Aufzüge des Hotels: Sie scheinen alle Aufträge nacheinander abzuarbeiten, anstatt zB. bei einer Fahrt vom vierten Stock ins Erdgeschoss zwischendurch Leute im 3. Geschoss einzusammeln. Die Anlage muss wirklich ziemlich "historic" sein.
8:50 - Nachdem wir zunächst etwas Zeit beim Civic Centre verbracht haben, das ich gestern schon gesehen habe, kommen wir am Alamo Square an. Dieser Mini-Park ist vor allem deshalb bekannt, da um ihn herum jede Menge hübsche alte Häuschen stehen. Allen voran natürlich die Painted Sisters. Anschließend fahren wir noch kurz durch China-Town, das sich aber abgesehen von seiner Größe nicht wirklich von dem in New York unterscheidet.
9:20 - Wir kommen an den Twin Peaks an, die aus dem zweit- und dem dritthöchsten Hügeln San Franciscos bestehen. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt, die wir aufgrund des Nebels leider nur in Bruchstücken erblicken können.
10:05 - Nachdem wir noch ein paar nicht so spannende Dinge wie eine Vorbeifahrt am Eingang des Botanischen Gartens gemacht haben, kommen wir endlich an der Golden
Gate Bridge an. Hier läuft es so ab, dass die Leute, die gleich den fakultativen Ausflug machen rund eine Stunde Zeit haben, um Fotos zu machen etc. und anschließend über
die Brücke zu laufen, während der Rest etwas mehr Zeit hat und später vom Bus wieder zum Hotel gebracht wird, während die Ausflügler in Sausalito sind.
Zunächst befinden wir uns an einem Parkplatz, etwas vor der Brücke. Anschließend gehen wir, vorbei an einem übrigens sehr schönen Souvenirladen, zur Brücke.
Die Golden Gate Bridge ist ziemlich groß und lang. Die 70 Minuten, die wir für unseren Aufenthalt und das Rübergehen haben, sind knapp bemessen. Die Brücke beherbergt sechs Auto-Fahrspuren, sodass es ziemlich laut ist. Ein weiteres Extrema ist die Höhe, die mit 70m um ein vielfaches größer ist, als zB. die der Rheinbrücken. Von hier oben halten wir nach Delfinen Ausschau, die es hier geben soll und einige Mitreisende, ich leider nicht, tatsächlich auch entdecken konnten. Wenig später können wir beobachten, wie ein Touristen-Helikopter unter der Brücke durchfliegt. Ganz schön wagemutig und vermutlich verboten.
11:20 - Am Parkplatz auf der anderen Seite treffen wir auf den Bus, der uns ein paar Kilometer weiter nach Sausalito bringt.
11:30 - Ankunft in Sausalito. Der Bus fährt jetzt zurück über die Brücke um die Leute, die nicht am Ausflug teilnehmen, zurück ins Hotel zu bringen. Wir haben derweil rund 1,5h Zeit in Sausalito. Der gehobene Vorort San Franciscos ist künstlerisch, aber natürlich auch touristisch geprägt. Es gibt Galerien, Cafés und ein paar nette Läden.
13:00 - Wir treffen uns am Bootsanleger und es geht auf die Fähre nach San Francisco. Hier sind auch ziemlich viele Radler dabei, die die beliebte Tour durch den
Golden Gate Nationalpark, über die Brücke durch Sausalito und dann mit der Fähre zurück zum Pier 39, wo der Hauptstützpunkt des Verleihs ist, machen.
Die Überfahrt ist wirklich nett. Wir machen einen Schlenker und haben so eine tolle Sicht auf die Golden Gate Bridge, die erfreulicherweise nicht mehr in den Wolken steht,
auf die Skyline von San Francisco und auf die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz. Auch findet in diesen Tagen der berühmte "America's Cup",
die älteste Segelregatter der Welt,
in der Bucht statt und wir können, während wir uns durch die unzähligen Zuschauer-Boote schlängeln, den beeindruckenden Katamaranen bei der Jagd über die Wellen
zuschauen. Fotos davon gibt es hier aus rechtlichen Gründen leider nicht.
13:30 - Ankunft am Pier 39. Wir bleiben aber nicht, sondern steigen schnell in den Bus, der uns zu einer Haltestelle der Cable Cars bringt. Hier redet die Reiseleiterin kurz mit einem der Angestellten und schon haben wir ein Cable Car ganz für uns allein (das heißt nicht, dass es nicht voll ist). Ich habe Glück und erwische einen der spektakulären Plätze außen, wo man auf einem schmalen Steg steht und sich nur an einer Stange festhält. Hier muss man nicht nur seinen Rucksack nach innen, also vor den Bauch, aufsetzten, sondern sollte auch tunlichst das Gleichgewicht halten. Das Cable Car hat nämlich durchaus eine ansehnliche Geschwindigkeit drauf und wenn einem ein anderes entgegen kommt, sind es nur wenige Zentimeter, die die Körper der außen stehenden Fahrgäste trennen. Ein Cable Car hat übrigens keinen Motor, sondern wird dadurch angetrieben, dass in der Straße ein Seil, welches wie bei einer Seilbahn die Hügel endlos im Kreis hoch und runter läuft, eingelassen ist. In dieses klinkt der Fahrer des Cable Cars sich ein um voran zu kommen und aus, wenn er zB. an einer roten Ampel steht.
Die Cable Car Fahrt in Bild und Ton:
14:15 - Ende der Cable Car Rundfahrt. Wer jetzt nicht ins Hotel zurückgebracht werden möchte, verabschiedet sich von unserer Reiseleitung. Sie scheint
uns in den knapp zwei Wochen irgendwie doch gemocht zu haben, jedenfalls umarmt sie die meisten zum Abschied und wünscht mir zB. viel alles Gute für meine Ausbildung.
Die Trinkgeld-Umschläge sind schon vergeben, scheint also echt zu sein :-).
Noch ein paar Wörtchen zum fakultativen Ausflug: Ich kann diesen nur empfehlen. $50 sind im Maßstab der Gesamtkosten oder anderen Ausflügen nicht so viel bzw. normal viel
und dafür bekommt man hier mit dem Transfer nach Sausalito, der Fähre und der Cable Car Fahrt ein gutes Paket geboten. Klar kann man das alles auch selbst organisieren,
aber zum Beispiel bei den Cable Cars habe ich am nächsten Tag festgestellt, dass die Schlangen riesig sind und so was bleibt einem dann eben erspart.
14:30 - Die Cable-Car Endhaltestelle, zu der wir gefahren sind, liegt an der Abzweigung der Market Street von The Embarcadero (spanisch für Landungsbrücken), also der Straße, von der die Piers abgehen. An dieser Stelle liegt auch das Ferry Building, das wie so viele Gebäude dieser Art inzwischen als Markthalle genutzt werden. Daher gehe ich jetzt auch dort rein und besorge mir was zu Mittagessen. Damit gehe ich ein Stück weiter und lasse mich zum Essen auf dem öffentlichen Pier 7, wo ich gestern Abend schon war, nieder. Hier kann ich auch noch mal den Booten vom America's Cup zuschauen.
15:20 - Ich lauf The Embarcadero weiter hoch in Richtung Pier 43. Dabei komme ich auch an einem der America's Cup Gelände vorbei, wo zum Beispiel Tribünen stehen und es diverse Zelte gibt. Ich schaue kurz in einen der Läden rein und stelle fest, dass America's Cup Merchandise der mit Abstand teuerste Merchandise ist, den ich je gesehen habe. Segelfans scheinen Geld zu haben.
16:10 - Jetzt bin ich schon "so lange" in San Francisco, bin schon mehrmals am Pier 39 gewesen, aber so richtig erleben kann ich ihn erst jetzt, nämlich das erste Mal, an dem ich Zeit und Helligkeit habe. Der Pier gefällt mir. Einmal kann man natürlich die Seelöwen, die hier lautstark rumlungern anschauen, aber auch die Geschäfte auf dem Pier sind wesentlich hochwertiger, als ich erwartet habe. Es sind eben nicht 20 Souvenirläden, die im Prinzip alle das gleiche verkaufen, sondern teils auch ausgefallenere Geschäfte. Es gab zum Beispiel einen Laden, der total verrückte Mützen verkauft hat. Das ist doch mal was :-). Auch gibt es vorne am Pier ein Karussell und hin und wieder für Kinder eine Ein-Mann-Piratenshow. Ein paar Mitreisende erzählen später, dass sie in dem 4D-Kino am Anfang des Piers waren, was sehr lustig gewesen sein muss.
16:45 - Ich gehe das kleine Stück weiter zu Fisherman's Wharf und schaue bei den zwei alten Militärschiffen (genauer gesagt einem Schiff und einem U-Boot) vorbei, die hier restauriert liegen. Reingehen ist bestimmt auch interessant, kostet aber Eintritt, sodass ich mir die Schiffe nur von außen anschaue. Hier kann man aber auch schon interessante Tafeln zur Geschichte der beiden lesen.
17:00 - Ich laufe noch ein bisschen bei Fisherman's Wharf rum. San Francisco ist übrigens eine gute Stadt um Erinnerungs T-Shirts zu selbiger (oder Kalifornien) zu kaufen. Die Läden haben sehr viele verschiedene Motive und Farben, unter denen sich auch genug schönes findet. Ich habe mir zum Beispiel ein Shirt der Golden Gate Bridge gekauft ($14), für die Daheimgebliebenen habe ich in Auftrag (Fotos von den Ständern per WhatsApp geschickt :-)) auch was mitgebracht. Auf's Anprobieren sollte man übrigens nicht verzichten, ich hatte zB. in den USA durchgehend eine Größer kleiner als in Deutschland bei H&M :-).
18:40 - Ich bin wieder ein bisschen quer gegangen und bin über eine Treppe hinter der Greenwhich Street zum Coit Tower gelangt.
Eigentlich habe ich aufgrund der grünen Fläche auf der Karte einfach einen Park erwartet, stand aber plötzlich vor einem steilen Berghang. So ist das in San Francisco, der Stadt der
Hügel. Aber für Fußgänger gibt es ja zum Glück die Treppe.
Der Coit Tower ist gar nicht so hoch, liegt aber auf einem Hügel, sodass man eine schöne Aussicht über San Francisco hat. Die Auffahrt in einem nicht mehr ganz modernen
Aufzug kostet $7, oben zieht es gewaltig. Lohnen tut es sich meiner Meinung nach trotzdem.
19:10 - Ich gehe noch mal, bergauf, bergab, zur Lombard Street. In San Franciscos Innenstadt gibt es nicht so viele Attraktionen und ich habe diese heute und gestern alle schon gesehen habe (zumindest kommt es mir so vor).
20:00 - Über die Bay Street gehe ich wieder zurück zu den Piers, um dort in die Straßenbahn zu steigen. Mir ist inzwischen auch ganz schön kalt in meiner kurzen Hose. Leider ist der erste alte Straßenbahnwagen der kommt bis auf den letzten Kubikzentimeter gefüllt, der Fahrer ruft aber raus, dass "right behind me" eine neue Bahn kommt. Das stimmte nicht ganz, aber wenigstens konnte ich mich in die ebenfalls sehr volle nächste Bahn noch reinquetschen.
An dieser Stelle kein Bild aus der vollgequetschten Straßenbahn, sondern die über meinen Aufenthalt in San Francisco gesammelten Bilder von Straßenbahnwagons dort. Die hat das hiesige Verkehrunternehmen nämlich nicht neu bauen lassen, sondern aus verschiedenen Teilen der Welt gebraucht gekauft. Viele der Bahnen haben zum Beispiel innen drin noch italienische Schilder, neben denen dann ein Aufkleber mit dem Englischenwort klebt (zb. Uscita und daneben Exit). Das ist wirklich nett und passt auch zum Charme der Stadt.
21:00 - Ankunft am Hotel. Ich hole mir als Erstes was zum Abendessen bei Burgerking gegenüber.
21:30 - Ich habe ja das Glück, dass mein Flug erst morgen Abend geht, sodass ich im Gegensatz zu vielen anderen Mitreisenden noch einen halben Tag extra habe. Trotzdem packe ich auf dem Zimmer schon mal was zusammen.